Eine Gemeinde- oder Kirchenhomepage ist das digitale Schaufenster. Sie ist weltweit abrufbar und nicht nur lokal präsent wie die Schaukästen an der Straße. Jeder kann sich online ein Bild von dem machen, was läuft oder nicht läuft. Für den ersten Eindruck haben wir in der virtuellen Welt aber nur ein paar Sekunden Zeit. Wenn der erste Eindruck gefällt haben wir beim Sufer ein paar Sekunden gut und er bleibt. Wenn die Seite nicht ansprechend ist, klickt er einfach weiter.
Hier fünf Tipps für eine Gemeindehomepage:
1. Sie muss eine gute Grundlage haben
Die Grundlage ist das CMS (Conten-Management-System) im Hintergrund – sozusagen das Betriebssystem der Homepage. Ich möchte dabei WordPress empfehlen. WordPress ist einfach zu installieren (5 Minuten-Installation), ist vielseitig, flexibel und einfach zu modifizieren. Und ebenso leicht in andere Hände zu geben. Das ist im kirchlichen und Non-Profit-Bereich wichtig, da wir oft mit wechselnden Ehrenamtlichen zu tun haben. Ich möchte vor einer „Spezialanfertigungen“ von Homepages warnen, die nur ein Experte oder Profi bedienen kann! Was ist, wenn der- oder diejenige umzieht oder der Kirche den Rücken kehrt? Was ist, wenn das Budget schrumpft? Die Gemeindehomepage muss eine einfache und flexible Grundlage haben.
2. Sie muss lesbar sein
Das klingt banal, doch immer mehr Menschen surfen über ihre Smartphones und Tablets. D.h., dass die Homepage muss dort ebenso funktionieren wie auf dem Desktop-Rechner. Und am besten müsste sie gleich aussehen, damit der Besucher sich gleich zurechtfindet. So etwas nennt sich „responsive design„. Nichts ist schlimmer, als wenn man sich auf dem Smartphone durch eine Webseite wischen und schieben muss. Das macht keinen Spaß und motiviert nicht zum Dranbleiben! Bei WordPress gibt es eine Menge kostenlose und kostenpflichtige Themes, die das können und der Webseite jeweils ein völlig unterschiedliches Aussehen verleihen. Daneben gibt es auch sog. „Child-Themes“, die sich zwischenschalten und den Inhalt für mobile Geräte aufbereiten (z.B. WPtouch.com). Eure Webseite muss für alle Endnutzer lesbar sein!
3. Sie muss aktuell sein
Nichts ist langweiliger und abstoßender als eine Webseite, die Infos und Termine aus dem letzten Jahr zeigt! So eine Kirche und Gemeinde ist auch von gestern und lebt nicht heute! Dann lieber nur eine allgemeine Online-Visitenkarte oder gar kein digitales Schaufenster! Mein Tipp: Mindestens ein Mal wöchentlich müsste sich etwas auf der Homepage tun. Und wieso nur der Hauptamtliche alleine? Mit einem einfachen System kann sie fast jeder pflegen! Das digitale Schaufenster muss aktuelle sein!
4. Sie muss authentisch sein
Eure Webseite sollte das widerspiegeln, was euch wichtig ist und wer ihr als Kirche seid. Also nicht zu dick auftragen aber auch nicht zu tief stapeln. Und das nicht mit zu vielen Infos und Massen an Text. Keinen Kirchenbesucher interessiert zunächst, welche Sonderausprägung oder Lehrmeinungen ihr habt! Sondern er will wissen, ob er willkommen ist und sich sicher fühlen kann. Die Form predigt mit! Wer auf der Homepage mit viel Text konfrontiert wird, wird wahrscheinlich auch im Gottesdienst zugetextet. So eine Gemeinde redet viel, lässt ihren Glauben aber nicht praktisch werden. Stellt euch vor, was ihr Einladendes in einen Schaukasten vor der Kirchentür schreiben würdet. Das sollte auch auf die Homepage: nicht mehr und nicht weniger.
5. Sie muss prägen, nicht nur infomieren
Die meisten Gemeindehomepages sind überladen mit Termine, Veranstaltungen, Wer wir sind!, Was wir nicht sind!“ Ist das wirklich das, was wir als Gemeinde und Nachfolger von Jesus Christus aussagen und leben wollen? Fahren wir ein Programm oder legen wir Wert auf Beziehungen? Die meisten Kirchen informieren nur in ihrem digitalen Schaufenster und kaum eine Gemeinde prägt durch die Gute Nachricht von Jesus Christus. Wie kann das aussehen? Z.B. ein Zitat, ein Statement, ein persönliches Beispiel direkt auf der Startseite. Denn persönlich prägt immer!
So, dass sollen nun genug Worte gewesen sein. Habt ihr weitere Tipps und Hinweise? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Bin gespannt auf eure Beiträge!
Artur Wiebe
Foto: w.r.wagner_pixelio.de
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